Tag 2 | 10:15 Uhr | Erfahrungen und Anregungen der Schreibberatungen zum Schreiben mit KI-Tools

Seit im November 2022 ChatGPT 3.5 zur kostenfreien Nutzung freigegeben wurde, hat das Thema der textgenerierenden KI-Tools Konjunktur. In unserem Beitrag möchten wir aus Sicht der Schreibberatungen auf die Erfahrungen zurückblicken, die wir bisher mit KI-generierten Texten in unserer Beratung und unseren Lehrveranstaltungen gesammelt haben und eine Zwischenbilanz ziehen. Wir möchten beschreiben, wie sich die Texte und die Fragen der Studierenden verändert haben und welche Art der Unterstützung die Studierenden nachfragen. Wir möchten auch unsere Schreib-Tutoren zu Wort kommen lassen, die eine doppelte Perspektive einnehmen: als Beratende und als Studierende gleichermaßen. Die Anregungen, die wir geben möchten, zielen auf zwei Zielgruppen: Wir möchten überlegen, welche Implikationen der Einsatz textgenerierender KI für die Studierenden hat und wir möchten Ideen dazu äußern, wie Lehrende die Studierenden auf ihren individuellen Lernwegen unterstützen können.
Folgende Hypothesen stellen wir zur Diskussion:
• Eine kompetente Nutzung von z. B. ChatGPT ist nur möglich, wenn ausreichend Vorwissen über das wissenschaftliche Schreiben und die Merkmale wissenschaftlicher Texte vorhanden ist. Diese Kenntnisse sind u.  a. nötig, um die Qualität des KI-Outputs zu beurteilen.
• Ein Knackpunkt beim Schreiben mit der Unterstützung von ChatGPT stellt die Quellenarbeit dar. Die Schreibphasen des Lesens und des Überarbeitens rücken verstärkt in den Mittelpunkt.
• Das wissenschaftliche Schreiben verändert sich in einem Maße, dass neue Ansätze zur Betreuung wissenschaftlicher Texte nötig sind.
Wir möchten mit unserem Beitrag den Austausch und die Diskussion zu diesem dynamischen Thema zwischen den verschiedenen Beteiligten anregen und gemeinsam auf den Kompetenzerwerb der Studierenden im Rahmen des wissenschaftlichen Schreibens schauen.